Medical History Museum, CHARITÉ, Berlin, 2005
James D. Watson: literary work - Gabriele Seethaler: Identity genotype-phenotype


James D. Watson - Genomforscher und Schriftsteller

   Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité

in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für funktionelle Genomforschung und der RiNA GmbH

12. Oktober 2004 - 20. Februar 2005

in Harward

Im Jahr 1953 entdeckten James D. Watson und Francis Crick die Doppelhelix-Struktur der DNA, jenes Moleküls, welches die Erbinformation trägt. Für diese Entdeckung bekamen die Forscher 1962 zusammen mit Maurice Wilkins den Nobelpreis.

Watson blieb der Wissenschaft treu. Er leitete ein erfolgreiches Labor an der Harvard Universität, später verwandelte er das "Cold Spring Harbor" Labor in ein molekularbiologisches Zentrum von Weltgeltung. Mehr als 50 Jahre lang war er einer der führenden Biologen. Er befürwortete die Krebsforschung und war der erste Leiter des Human-Genom-Projektes.

Verleihung des Nobel-Preises

James Watson ist zudem ein sehr produktiver Autor. Sein erstes Buch "Molecular Biology of the Gene" (1965) war das erste Lehrbuch der Molekularbiologie. Inhalt und Stil des Werkes revolutionierten die Welt der Lehrbücher. Die Monographie "The Double Helix" wurde von der Modern Library Association in den USA als das siebentwichtigste nicht fiktionale Werk des 20. Jahrhunderts eingestuft.

In seinen Arbeiten schreibt Watson mit feinem Gespür für seine Leserschaft, ob für wissenschaftliche Kollegen, Studenten oder für die breite Öffentlichkeit. Seine Texte sind präzise und leicht zugänglich. Er kommuniziert auf eine einfache Art und Weise, mal elegant, mal unverhohlen direkt. Wissenschaft, Politik und Verhalten werden von ihm häufig scharf kommentiert.

In seinem Essay "Striving for Excellence" von 1981 beschreibt Watson seinen Wunsch, Schriftsteller zu sein: "Ich bewegte mich orthogonal weg vom molekularbiologischen Rattenrennen, um - so hoffte ich - ein ernstzunehmender Buchautor zu werden." Acht Bücher später und mit zwei weiteren in Arbeit hat James Watson dieses Ziel erreicht. Obwohl sein Name immer mit der DNA und ihrer Doppelhelix in Verbindung gebracht werden wird, wird Watson ebenso als ernstzunehmender Literat in Erinnerung bleiben.

Mit etlichen eindrucksvollen Kunstwerken aus ihrer Serie "Identität: genotyp-phaenotyp" ergänzt die österreichische Fotografin und Biochemikerin Gabriele Seethaler genialistisch die Ausstellung im Berliner Medizinhistorischen Museum.

GABRIELE SEETHALERART SCIENCE FUSION
© 2009 Gabriele Seethaler